Das aktuelle Gaspreisumfeld
Im Oktober 2023 verzeichneten die Gasgroßhandelspreise in Italien einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vormonat. Nach Angaben der Regulierungsbehörde für Energienetze und Umwelt (Arera) hat der Preis für Gasrohstoffe für gefährdete Kunden im „Protection Service“ 40,82 €/MWh erreicht.
Dieser Anstieg ist das Ergebnis eines allgemeinen Anstiegs der Versorgungskosten, die im Vergleich zum September um 5,3% gestiegen sind, sodass sich der Referenzpreis auf 116,77 Eurocent pro Kubikmeter
erhöhte.
Die Folgen für die Verbraucher
Für eine typische Familie, die etwa 1.100 Kubikmeter Gas pro Jahr verbraucht, bedeutet dieser Anstieg zusätzliche Kosten von etwa 64 Euro pro Jahr. Die Gesamtausgaben für Gas belaufen sich daher auf rund 1.284 Euro. Hinzu kommen die Stromkosten, sodass sich die Gesamtausgaben auf rund 1.813 Euro belaufen. Dieses Szenario ist keineswegs beruhigend, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Verbraucher, die bereits mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Marco Vignola, Vizepräsident der Nationalen Verbraucherunion, betonte, dass der Preisanstieg eine schreckliche Nachricht ist, insbesondere angesichts der bevorstehenden Thermalsaison
.
Zukunftsaussichten und mögliche Interventionen
Die Prognosen für die kommenden Monate sind nicht ermutigend. Wenn der Winter näher rückt, steigt die Gasnachfrage tendenziell, was zu weiteren Preiserhöhungen führen könnte. Laut Codacons waren die Gaspreise im Oktober 2023 um 20,5% höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wobei die Ausgaben weiter steigen könnten. Gabriele Melluso, Präsident von Assoutenti, hob hervor, dass die Tarife im Oktober bereits um 10% höher sind als im Vorjahr, und schlug vor, dass die Regierung eingreifen sollte, um schwächeren Verbrauchern wettbewerbsfähigere Preise zu garantieren
.
Schlußfolgerungen und Empfehlungen
Vor dem Hintergrund wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Energiekosten ist es unerlässlich, dass die zuständigen Behörden die Entwicklung der Gaspreise genau beobachten und geeignete Maßnahmen zum Schutz der schwächsten Verbraucher ergreifen. Transparenz in der Tarifpolitik und die Umsetzung von Strategien zur Eindämmung der Versorgungskosten sind unerlässlich, um allen Italienern einen gleichberechtigten Zugang zu Energie zu gewährleisten
.