Philip Lanes Aussagen zur Geldpolitik
Laut dem Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, sollte die Institution in der Lage sein, die Zinssätze bis 2025 auf ein Niveau zu senken, das die Wirtschaft nicht mehr einschränkt. In einem Interview mit Les Echos betonte Lane die Bedeutung einer weniger restriktiven Geldpolitik, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Inflation unter Kontrolle zu halten
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Die Zukunft der Inflation und des Wirtschaftswachstums
Lane sagte, die EZB werde sich nicht auf eine genaue Zinssenkungsrate festlegen, betonte jedoch die Notwendigkeit eines schrittweisen Ansatzes. Seiner Meinung nach könnte die Wirtschaft nicht ausreichend wachsen, wenn die Geldpolitik zu lange straff bleiben würde, und die Inflation könnte unter das Ziel von 2% fallen. Lane prognostizierte, dass ein Großteil der Arbeiten, die erforderlich sind, um die Inflation wieder auf das Inflationsziel zu bringen, innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen sein wird, sofern es nicht zu neuen wirtschaftlichen Schocks
kommt.
Die nächsten Schritte der EZB und Wirtschaftsdaten
Im Hinblick auf die nächste Sitzung im Dezember wird erwartet, dass die EZB in der Lage sein wird, die Finanzierungskosten weiter zu senken. Jüngste Daten zu PMI-Indizes haben die Märkte dazu veranlasst, auf eine mögliche Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt zu setzen. Die Inflationsdaten für November, die in Kürze veröffentlicht werden, könnten jedoch einen Anstieg zeigen, der über das von der EZB gesetzte Ziel von 2% hinausgeht. Lane merkte an, dass die Inflation derzeit in der Nähe dieses Ziels liegt, aber durch eine Kombination aus niedrigeren Energiepreisen und einer immer noch hohen Versorgungsinflation beeinflusst
wird.
Wirtschaftliche Erholung im Euroraum
In Bezug auf die Wirtschaft des Euroraums beschrieb Lane die aktuelle Situation als eine Phase der zyklischen Erholung. Er stellte fest, dass sich die Haushaltseinkommen in diesem Jahr verbessern und die Löhne in mehreren Ländern schneller steigen als die Inflation. Es gibt gute Gründe zu der Annahme, dass der Konsum in den Jahren 2025 und 2026 deutlich steigen und somit zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung beitragen wird
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